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Farbe: Rot Blau Gruen Schwarz
Groesse 12 Punkt 14 Punkt 16 Punkt 18 Punkt

97469 Gochsheim, den 02.06.2015

In Zusammenarbeit mit den Jugendbeauftragten Udo Müller und Stellvertreterin Julia Rübig

Antrag auf Prüfung der Schaffung eines barrierefreien Zuganges und Ausstattung der Räumlichkeiten des Jugendtreffs in Weyer und Vorlage von Vorschlägen für die einzelnen Problemstellen an den Gemeinderat

Sehr geehrte Frau BGM Fleischer,
sehr geehrte Damen und Herren,

im Jugendtreff Weyer treffen sich die Jugendlichen aus Weyer zu gemeinsamen Nachmittagen und Abenden. Durch diese Einrichtung werden soziale Kompetenzen und Beziehungen gefördert.
In Weyer lebt ein 12-jähriges Mädchen, welches ebenso regelmäßig den Jugendtreff besucht. Die Eltern, die Leitung und ihre Freunde/innen unterstützen sie hierbei. Sie sitzt im Rollstuhl.
Leider sind die Räumlichkeiten hierfür nicht entsprechend ausgestattet. Die Gruppe hilft ihr zwar, soweit es ihnen möglich ist. Dennoch ist es auch eine körperliche Belastung für die Jugendlichen, bzw. Erwachsenen. Hier sollten Erleichterungen seitens der Gemeinde geschaffen werden. Es ist sogar möglich, der Jugendlichen teilweise zu ermöglichen, Dinge selbstständig durchzuführen, für die sie derzeit Hilfe benötigt.
Im Anhang finden Sie ein Dokument, welche bildlich und mit Werten versehen die aktuelle Situation (31.03.15) widerspiegelt, sowie ein Dokument, wie Hilfsmöglichkeiten aussehen können.

Folgende Schwachstellen wurden bei der Ortsansicht festgestellt, bzw. angesprochen. In der Klammer stehen die Priorisierungen (1 = hoch, 2 = mittel, 3 = zukünftig zu überlegen)

1) Eingangstür (prio2)
2) Vorraumbereich (prio1)
3) Toilettenanlage weiblich (prio1)
4) Zugang zur Küche (prio2)
5) Außenanlage Garten (prio3)

zu 1)
Die Eingangstür besitzt eine Stufe von ca. 12cm und einen kleinen Falz an der Tür von 1cm Höhe. Da der Hof gemeinschaftlich genutzt wird, ist bei einer Überwindung dieser Hürde die Planung daran zu orientieren. Sollte eine Rampenlösung im Außenbereich angedacht werden gilt bei 6% Steigung, dass die Rampe eine Länge von 2,00m besitzen muss. Bei 12% Steigung, dementsprechend 1m. Hier können die Erwachsenen und Jugendlichen jedoch noch verhältnismäßig leicht helfen.
Im inneren sind Barrieren, welche zuerst angegangen werden sollen.

zu 2)
Der Vorraumbereich nach der Eingangstür ist relativ schmal und hat Zugang zur Toilettenanlage (männlich), dem ersten Jugendraum und dem Gang zum zweiten Raum, Toilettenanlage (weiblich) und Küche. Der Zugang zum Jugendraum hat einen verhältnismäßig kleinen Tritt (1cm), der noch leicht zu meistern ist. Der Zugang zum Gang liegt jedoch mit 4,5cm deutlich darüber. Hier könnte evtl. vom Bauhof mit Holz eine schiefe Ebene eingezogen werden, welche nach links den einen Zentimeter und nach hinten die 4,5cm (komplett) ausgleichen. Achtung: wenn diese Ebene bis zur Tür gezogen wird, erhöht sich der dortige Falz von derzeit 1cm. Dies sollte berücksichtigt werden.

zu 3)
Laut Frau Will wurde eine Trennwand in der Toilette entfernt, so dass das Mädchen sich im Raum bewegen kann. Leider benötigt Sie dennoch Hilfe beim Umsetzen. Hier könnten kurzfristig Haltegriffe helfen, dass sie selbstständig das WC nutzen kann. Die Seitenwände sind aus Stein. Ein Vorschlag ist im Anhang zu finden. Ob die Montage-Variation zweckmäßig ist, ist mit Fachleuten, bzw. der Betroffenen zu klären.

zu 4)
Der Hauptpunkt, wegen dem man anfragte, ist der Zugang zur Küche. Diese ist mit 76cm Höhenunterschied bei 4 Stufen nicht leicht zu überwinden. Derzeit braucht es starke Jugendliche oder Erwachsene, welche das Mädchen inklusive Rollstuhl hochheben und tragen. Diese Belastung muss minimiert werden. Nach Rücksprache mit der technischen Beraterin des Integrationsamtes (Stefanie Löhner) kristallisieren sich folgende Möglichkeiten heraus:

zu 5)
Frau Will regte an, für die Zukunft sich Gedanken zu machen, wie evtl. eine Nutzung der Freizeitanlage (Garten, Basketballkorb) geschehen kann. Sie schlug vor von der hinteren Straße die Betonmauer mit Zaun zu öffnen und einen Weg zum Haus zu schaffen. Eine weitere Eingangstür würde den Zugang zur Küche ermöglichen. Derzeit ist nach hinten nur 1 Fenster im Raum, unter dem die Heizung montiert ist. In wie weit evtl. eine Rampenlösung vom Hof aus (mehrere Treppen) möglich ist, wurde nicht geprüft.

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte prüfen Sie die Realisierbarkeit der angesprochenen Punkte 3 und 4, sowie, ob die angebotene Lösung zu Punkt 2 sich ohne größeren Aufwand umsetzen lässt. Sollten Sie die Beteiligung des Gemeinderates für die Beauftragung benötigen, erarbeiten Sie bitte einen oder mehrere entsprechende Anträge für die einzelnen Maßnahmen. Sollten die Punkte 1 und 5 zweckmäßig mit eingebunden werden, berücksichtigen Sie diese bitte. Ansonsten können diese Problemstellen zu Gunsten der Punkte 3 und 4 zurückgestellt werden.

Finanzierung

Die technische Beraterin des Integrationsamtes machte deutlich, dass eine Förderung aus ihrem Hause nicht möglich sei. Da das Projekt "Bayern Barrierefrei 2023" ohne einen Fördertopf ins Leben gerufen wurde, stehen wohl kaum Möglichkeiten zur Verfügung. Die Kosten werden vermutlich der Gemeindekasse zu 100% belastet werden. Es sollte daher für den Jugendtreff Weyer eine Summe von 10-15.000 für das Haushaltsjahr 2016 eingeplant werden. Evtl. kann der Umbau der Toilettenanlage (#3) und des Vorraums (#2) schon 2015 erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Widmaier Edwin Hußlein Udo Müller Julia Rübig
Anlagen:
Bestandsaufnahme im Jugendtreff
schematische Vorschläge für die Problempunkte 3 und 4
Stellungnahme der technischen Beraterin des Integrationsamtes

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